Kurzer Anriss: 2015 kommt es zum Eklat. Der griechische Außenminister
Varoufakes wurde 2013 in Zagreb gefilmt, als er noch nicht Außenminister war.
Er erklärte seine Sicht auf die Geschehnisse der Finanzkrise in Bezug auf das
Jahr 2010, dabei soll das "Symbol Stinkefinger" den Deutschen als
körperliches Zeichen entgegen gestreckt worden sein. Es kursieren Versionen mit
und ohne Stinkefinger. Daher kann jeder glauben was er will. Ähnliche Vorfälle
gab es in Japan, mit dem "Deckengate". Der russische Präsident soll
mit dieser Geste angeblich die Frau des chinesischen Staatsoberhauptes
beleidigt haben. Selbstverständlich wurde diese Story von westlichen Medien
lanciert, die rein gar keine Ahnung haben von chinesischem Bewusstsein, dennoch
war die Vorstellung schön, man könne damit die russisch-chinesische
Wirtschaftsfreundschaft beschädigen.
Das Erkennen von geistigen Konstrukten und ihrer Mechanismen als Funktion,
was landläufig als "verstehen" bezeichnet wird, sollte nicht dazu
verleiten, die innerhalb dieses Mechanismus erkannten Resultate oder mögliche
Zukünfte als richtig oder falsch zu deklarieren. Das ist nicht Aufgabe des
Verstandes, das ist nur die "reine Vernunft". Der Verstand kann den
Mechanismus grundsätzlich negieren, was aus dem Blickwinkel der "reinen
Vernunft" als Nihilismus erscheint.
Doch zurück zur "deutschen Seele". Um diese Diskussion, um den
Stinkefinger als Handgeste. Versteht "der Deutsche" tatsächlich, was
er empfindet, wenn er den Stinkefinger sieht oder zeigt? Gehen wir hinein in das
Kollektivgedächtnis unserer Gesellschaft. Der Stinkefinger ist eine
hochgehaltene Hand. Der Handrücken wird dem Publikum gezeigt. Alle Finger sind
nach innen gewickelt. Unsichtbar für den Betrachter. Nur der Mittelfinger ragt
als längster Finder nach oben. Das ist ein Stinkefinger. Die Musik, also die
Empfindungen spielen allerdings auf einer anderen Ebene ab, als der visuellen.
Nur der visuelle "Stinkefinger" löst diese Emotionen aus. Ein verbal
ausgesprochener "Stinkefinger" - also in Worten formuliert, berührt
niemanden emotional. Das wird nicht als Beleidigung wahrgenommen. Das ist eine
geistige Erziehung. Sie reagieren auch auf Verkehrsschilder spontan und würden
einen Schriftzug "Hier haben sie Vorfahrt" ignorieren, weil sie die
Buchstaben erst zu einem visuellen Reiz durch geistige Anstrengung umwandeln
müssen. Der ist wohl jeder von uns ein Legastheniker. Lange Sätze können daher
keine spontanen Reaktionen auslösen, nur einzelne Worte - als akustische
Symbole.
Geistige Konstrukte als Anreiz für Verhaltensmechanismen
Alleine durch die Sichtbarkeit einer Handhaltung ist dem Zuschauer
allerdings noch nicht verständlich, was es bedeutet, auch der Stinkefinger ist
ein erlerntes Symbol, von die Reaktion darauf erst erlernt werden muss, wie das
STOPP-Schild an der Kreuzung. Ohne Kollektivgedächtnis könnte "der
Deutsche" als ein unwissender Mensch, den Stinkefinger für einen Gruß
halten oder wenn er weiter entwickelt ist, für das Anzeigen der Zahl
"Eins". Was also wird in Ihrem Hirn abgerufen, wenn Ihr Auge einen
Stinkefinger entdeckt?
Um es als "Deutscher" (geistiges Konstrukt) verstehen zu können,
muss der Beobachter wissen, dass sich im deutschen Sprachgebrauch, das stärkste
Kraftwort (Schimpfwort) sich auf den Analbereich bezieht:
"ARSCHLOCH". Der "Stinkefinger" ist daher so zu verstehen,
dass man "dem Arschloch" das Maul stopft. Eine Form der doppelten
Beleidigung sozusagen. So versteht es der Mensch im 21. Jahrhundert.
In anderen Sprachen werden die Kraftworte meist auf abfälligen Bemerkungen
über Mutter oder Vater gebildet, wie "Hurensohn". Dieses Schimpfwort
beeindruckt daher einen Deutschen weniger, als einen Südländer. Was heute
landläufig wohl als "Kultur" verstanden wird. Mit derartigen
Betrachtungsweisen befinden wir uns im Schaum des Bewusstseins ohne zu wissen,
woher all das kommt, was wir glauben fühlen zu müssen, wenn wir Worte hören
oder Gesten sehen.
Rechenschaft für sein Handeln ablegen
"Rechenschaft für sein Handeln ablegen", fordert daher, das Wissen
um das Entstehen von Emotionen. Es ist sozusagen eine Reise ins
Unterbewusstsein. Nur so versteht der Mensch sein Handel und kann sich SELBST
bewusst werden.
Im Lauf der Jahrtausende haben sich die Emotionen auf "den
Stinkefinger" geändert. Sie werden als alleinstehende Handlung betrachtet,
ohne dass das Kollektivgedächtnis noch Rechenschaft ablegen kann, woher die
empfundene Aufregung überhaupt kommt. Das sogenannte Logos dieser Geste ist
"verloren gegangen" - es wurde vergessen.
Selbstverständlich gibt es auch eine Ursprungsgeschichte zum
"Stinkefinger" und diese liegt wie so oft im antiken Athen, 300 J. v.
Chr. Ich erzähle diese Geschichte, damit verstanden werden kann, woher das
heutige Bewusstsein der Menschen kommt, Dinge zu verstehen, die heute versucht
wieder wissenschaftlich neu erklärt werden.
Die Geschichte vom Stinkefinger und Sinope
In Athen lebte einst ein Mann, der später Philosoph genannt werden wird.
Sein Name war "Diogenes von Sinope, der heute weniger unter seinen Namen
bekannt ist, sondern als "Philosoph im Fass". Er macht sich zur
Philosophie als menschliches Tier unter dem zivilisierten Tier, dem
domestizierten Menschen zu leben. Er zeigte unverhohlen seinen Phallus, weil es
seiner Meinung nach kein natürliches Verhalten für die gängige Vorstellung von
Moral gab. Das machte ihn zu einer Art Touristenattraktion im antiken
Athen.
Das erboste Sinope so sehr, weil die Menschen nicht wegen seinen Aussagen
und Überlegungen kamen, sondern wegen seinem aus ihrer Sicht unmoralischen und
obszönen Verhaltens.
Eines Tages streckte Sinope ihnen seinen eregierten Phallus mit den Worten
entgegen: "Hier hab ihr Euren athenischen Demagogen!" Daraus wurde
der "Stinkefinger" - von dem Sie heute glauben, er würde Sie
beleidigen.
Tatsächlich aber stellt sich die Frage, wer hatte im damaligen Athen wen
beleidigt? Der Sinpoesphallus war keine Beleidigung für die Sensationstouristen
in der Antike. Er versinnbildlichte viel mehr die Fehlinterpretation von Moral
in ihrem Bewusstsein. Sie schämten sich für sich selber und machten daraus am
Ende, das was wir heute als Emotion gegenüber einem "Stinkefinger"
empfinden - die Beleidigung durch den Zeigenden.
Heute wird ein Stinkefinger, sogar als Beleidigung strafrechtlich verfolgt
und mit Bußgeld belegt. Ich will damit nicht andeuten, dass
"Stinkefingerzeiger" alle Philosophen seien. Nein, sie sind ein
Produkt des heutigen Bewusstseins, das keiner Rechenschaft mehr über die
eigenen Beweggründe ihrer Assoziationen ablegen kann.
Es gab nie eine Philosophie, nur Lug und Betrug
So versinnbildlicht der "griechische Stinkefinger" in allen
Facetten die heutige Arroganz und Ignoranz. Die Geste ist plötzlich der
Streitpunkt und alles andere, was Griechenland betrifft, die Armut, die Schuldenberge,
werden irrelevant. Oberflächlichkeit ist nur ein anderes Wort für
Bequemlichkeit. Das Einzige was diese "deutsche Seele" beweisen will
ist, dass sie an der griechischen Misere unschuldig ist, obwohl jeder weiß,
dass es nicht so ist.
Deshalb sind wir viel mehr Sinope-Touristen und fühlen uns auch noch
beleidigt, wenn man uns die Wahrheit über unsere Beweggründe sagt. Wir laben
uns am Elend des griechischen Volkes und richten uns daran auf. Ganz nach dem
Motto: Suche Dir ein schlechteres Beispiel und mache Dich dadurch zum
Vorbild.
Der Verstand ist - lassen Sie es mich im Sinne der "reinen
Vernunft" formulieren - des Gehirns, mit dem der Mensch, wenn er ihn
einsetzt, sich behilflich sein könnte, die "reine Vernunft", das was
er heute für seinen Verstand hält, als geistigen Betrug an sich SELBST
erkennen.
Samstag, 21. März 2015
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mit politischen Themen und Hintergrundinformationen, die in den Mainstreammedien verschwiegen werden oder als Halbwahrheiten publiziert werden von keuronfuih
Politprofiler (keuronfuih) hat sich zur Aufgabe gemacht, die Beweggründe der Politik aufzudecken, denn Systemkritik scheint in unserer Medienlandschaft der Selbstzensur zum Opfer gefallen zu sein.
Alles was in der Politik passiert ist von Langer Hand geplant, das ist nicht nur ein Spruch sondern die Wahrheit. Aber warum entscheiden sich unsere Politiker immer mehr gegen das Volk und für die Wirtschaft?
Bilden Sie sich Ihre Meinung selbst, aber geben Sie sich die Möglichkeit, alle Hintergründe zu erfahren.
Wir stellen hier nicht den Anspruch, alles zu wissen, aber bemühen uns, alles, was wir in Erfahrung bringen können zu publizieren.
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Ravensburg, Friedrichshafen, Lindau, Tübingen, Freiburg, Lörach, Memmingen, Augsburg, Ulm, Keuronfuih, Politprofiler, Wertelehre, Umwertung der Werte
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Ich setze hier Kritikpunkte zur aktuellen Wertelehre (System) an. Einige werden sich davon persönlich in ihrer Meinung zur Umverteilung der Gewinne angegriffen fühlen. Bitte verwechseln Sie "freie Meinungsäußerung" nicht mit einem nicht existierenden Recht auf Beschimpfung und Diffamierung.
Heute ist Politik nur ein Wirtschaftsdiskussion: Wer hat das beste Konzept zur Umverteilung der erzeugten Gewinne in der Marktwirtschaft. Doch diese Diskussionen werden hier nicht mehr geführt. Sie wurden als sinnlos erkannt und sind daher abgeschlossen.